Was ist Rugby Europe Super Cup
Der Rugby Europe Super Cup ist ein jährlich ausgetragenes Klubturnier im Rugby Union, das von Rugby Europe organisiert wird. Der Wettbewerb richtet sich an ambitionierte Vereine und Auswahlmannschaften aus europäischen Ländern, die außerhalb der großen Profiligen spielen. Er soll diesen Teams internationale Spielpraxis auf hohem Niveau ermöglichen und damit den Abstand zu den etablierten Rugby-Nationen verkleinern.
Ziel ist es, eine sportliche Plattform zu schaffen, auf der sich die besten Klubs aus aufstrebenden Rugby-Nationen regelmäßig messen können – mit strukturiertem Ligabetrieb, professioneller Organisation und internationaler Aufmerksamkeit. Durch Heim- und Auswärtsspiele in mehreren Ländern entsteht ein echter europäischer Wettbewerb, der regionale Rivalitäten belebt und zugleich die Entwicklung
Historischer Hintergrund
Der Wettbewerb wurde im Zuge der europäischen Rugby-Entwicklungsstrategie von Rugby Europe geschaffen und fand erstmals im Jahr 2021 statt. Ziel war es, den sogenannten Emerging Nations eine eigene kontinentale Bühne zu geben, nachdem sie lange Zeit keine vergleichbare Turnierstruktur im Klubbereich hatten.
Die erste Ausgabe umfasste acht Teams aus sieben Ländern, darunter Georgien, Israel, Russland, Portugal, Spanien, Belgien und die Niederlande. Gespielt wurde in zwei regionalen Gruppen – Ost und West – mit anschließenden Halbfinals und einem Endspiel. Schon in dieser Anfangsphase zeigte sich, dass der Wettbewerb sportlich und organisatorisch funktioniert: Stadien füllten sich, nationale Verbände beteiligten sich stärker an der Teamorganisation, und Spieler gewannen internationale Erfahrung.
In den Folgejahren wurde das Format weiterentwickelt. Neue Mannschaften aus Rumänien, Tschechien oder Polen stießen hinzu, andere zogen sich zurück oder wurden durch fusionierte Teams ersetzt. Auch die Struktur der Saison – von klassischen Gruppenrunden bis zu Pool-Systemen mit angepasster Zahl an Begegnungen – wurde regelmäßig überarbeitet, um die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der beteiligten Nationen besser abzubilden. Heute gilt der Rugby Europe Super Cup als wichtigstes Klubturnier außerhalb der europäischen Topligen und als Fundament für die künftige Professionalisierung des Sports in Osteuropa und im Mittelmeerraum.
Modus und Ablauf
Der genaue Modus variiert je Saison: In der ersten Ausgabe spielten die Teams in zwei geografisch geordneten Conference-Gruppen (Ost/West) jeweils Hin- und Rückspiele, danach Halbfinals und Finale. In späteren Jahren wurde der Ablauf angepasst: Beispielsweise besteht die Saison 2024 aus zwei Pools (Pool A mit drei Teams, Pool B mit vier Teams) ohne klassische Halbfinals.
Für die Saison 2025–26 ist ein neues Format mit sechs Mannschaften geplant: eine Vorrunde im Round-Robin-System und anschließend Halbfinals sowie Finale. Damit bleibt der Wettbewerb flexibel und reagiert auf die Entwicklung der beteiligten Verbände.
Teilnehmer und Austragungsorte
Die Teilnehmer stammen vor allem aus Ländern, die im europäischen Rugby aufsteigen möchten – etwa Spanien, Portugal, Belgien, Niederlande, Tschechien, Rumänien etc. Die Austragungsorte wechseln je Spiel – Heim- und Auswärtsspiele innerhalb der Liga ermöglichen verschiedene Städte und Stadien in den beteiligten Ländern. Für ein Beispiel: Im Pool A der Saison 2024 spielen Teams aus Georgien („Black Lion“), Portugal („Lusitanos“) und Spanien („Castilla y León Iberians“).
Trophäe und Bedeutung
Der Sieger dieses Wettbewerbs wird mit dem Titel „Rugby Europe Super Cup Champion“ geehrt. Für viele Teams gilt der Wettbewerb als bedeutende Gelegenheit zur Leistungssteigerung, zur internationalen Sichtbarkeit und zur Entwicklung einer professionellen Struktur. Er fungiert somit als Bindeglied zwischen nationalen Ligen und den höchsten europäischen Klubwettbewerben – und stärkt das Rugby-Ökosystem in Europa jenseits der etablierten Kernländer.
Übertragung
Für Deutschland sind keine permanenten Übertragungsrechte auf großen Pay-TV-Kanälen allgemein ausgewiesen. Internationale Übertragungen sowie Digital-Streams finden über die Plattformen von Rugby Europe und Rugbypass TV statt. Allerdings kann Geoblocking auftreten, wenn keine Lizenz für Deutschland vorliegt. Auf der offiziellen Website von Rugby Europe werden Spiele angekündigt und gestreamt.